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nach Djerba. MÉDENINE. 65. Route. 409 Ausflugsziel (Wagentarif s. S. 407; man versehe sich reichlich mit Mund-
vorrat
und Reisedecken; vgl. auch S. 290). Das kahle Hochland steigt in
dem von der Küste aus fast überall sichtbaren Kef Toudjane (s. unten) und
dem Dj. Smerten bis zu ca. 640m, im Kef Demeur oder Dj. Demmer bis
750m an. Die Bewohner, die Troglodyten der Alten, sind im n.w. Teil, auf
dem Plateau gl. N., Matmatas, im S. Angehörige des Ouerghamma-Bundes,
Berberstämme, die sich durch lange Jahrhunderte aller Angriffe der Araber
und der räuberischen Saharanomaden erwehrt haben. Sie hausen vielfach
noch unterirdisch in Höhlenwohnungen, mit einem schachtartigen Hof als
Mittelpunkt des Hauses und Stollen als Nebenräumen. Das durch Tal-
sperren
und Zisternen mühsam bewässerte Land hat in den Gärten Öl-
bäume
, Dattelpalmen und Feigen; in den Tälern wird auch etwas Getreide,
besonders Gerste, und Gemüse angebaut. Die Matmatas gehen mit Vor-
liebe
als Packträger u. dgl. nach Tunis, kehren aber im Alter stets zur
Heimat zurück.

Eilige Reisende beschränken sich auf die Wagenfahrt von Gabes nach
(45km) Matmata-Kebira oder Kalaâ Matmata (560m; Unterkunft beim
Kaïd), dem S. 406 gen. Hauptort auf dem Plateau des Matmata, wenn
möglich mit einem Abstecher (Maultier) nach dem malerischen Felsendorf
Hadege. Ein neuer Fahrweg führt von Matmata-Kebira mitten durch das
Gebirge bergauf bergab über das am Kef Toudjane (637m) großartig gelegene
Dorf (20km) Toudjane (280m) direkt nach (60km) Métamcur (s. unten).


Die Straße nach Médenine führt weiterhin s.ö. durch
steppenartiges, von vielen Flußtälern durchschnittenes Hügelland,
Ausläufer der Monts des Ksour (S. 408), an den unbedeutenden
Oasen Menara (61m) und (88km) Teboidbou (artesische Brunnen;
viel Olivenkultur) vorüber. Es folgen die Täler des Oued Merzig
und Oued Ferd, mit der (90km) kleinen Oase Ketena.

119km Mareth (Bordj), große Palmenoase am Oued Mareth.
Über den Oued Zigraon nach (124km) Aram. Hinter den Vor-
höhen
des Dj. Touati und Dj. Souinia steigt hier die oben gen.
Hauptkette der Monts des Ksour auf.

Jenseit der Täler des Oued Zeus und Oued Hallouf umzieht
die Straße den Dj. Todjera (295m), mit Poste optique (S. 289).
157km Metameur, ehem. Camp militaire an dem gleichnam.
Flüßchen, unterhalb der kleinen Oase und des (½ St.) Berber-
dorfes
Ksâr Métameur (119m), dessen Vorratshäuser (rhorfas),
mit Kielbogengewölben, an uralte kleinasiatische Bauten erinnern.

163km Médenine (110m; Médenine-Hôtel, Z. , F. ½,
G. fr., gut), Dorf von 1000 Einwohnern (100 Europäer), Haupt-
ort
der Ouerghamma (s. oben), des Bundes der vier Berberstämme
Khezour, Touazine, Oaderna und Accara. Das hochgelegene
Camp militaire, mit seiner Besatzung von Spahis (S. 408) und
Infanterie legere d’Afrique (sog. Joyeux), ist das bedeutendste
Truppenlager an der Grenze Tripolitaniens.

Der verlassene und verfallene *Ksâr, inmitten der kleinen
Palmenoase, besteht aus einer großen Anzahl von teilweise vier-
und fünfstöckigen Vorratshäusern, den jetzt durch Retbas oder
Rabta (S. 354) ersetzten alten Getreidespeichern des Bundes. Sie